Um es gleich vorwegzunehmen: Office-Programme sind absolut ungeeignet, um professionelle Printmedien wie Geschäftspapiere zu erstellen, weil sie nicht über die erforderlichen Funktionen verfügen.
Office-Programme arbeiten mit RGB-Farben und nicht mit den für Offset erforderlichen CMYK-Farben. Dadurch kommt es beim Druck zu teils erheblichen Farbverschiebungen.
RGB steht für Red – Green – Blue. Das sind die Bildschirmfarben.
CMYK steht für Cyan – Magenta – Yellow – Black. Das sind die Druckfarben für Offset.
Der RGB-Farbraum beinhaltet mehr mögliche Farben als der CMYK-Farbraum. Dadurch kann es zu Farbverschiebungen kommen. Hiervon sind insbesondere hochgesättigte, leuchtende (also sehr knallige) Farben betroffen. Sie erhalten in einem Office-Programm keine farbverbindliche Darstellung Ihrer Druckdaten, da diese Programme kein Farbmanagement haben. Die Konvertierung in den CMYK-Farbraum erfolgt erst in der Druckerei. Bei dieser Konvertierung schleichen sich die Farbverschiebungen ein. Bilddaten, die bereits in CMYK vorliegen, werden von Word sogar in den Farbmodus RGB (Rot, Grün, Blau) zurückkonvertiert.
Ein weiteres Problem stellen Monitore dar. Nur auf einen hochwertigen, richtig eingestellten (wam/kalt, hell/dunkel) und regelmäßig kalibrierten Monitor sehen Sie die Farben so, wie sie später von der Druckerei gedruckt werden.
Aber nicht nur die Farben sind ein Problem, sondern auch die Schriftschnitte. In Textverarbeitungsprogrammen ist es üblich, dass nicht die wesentlich schöneren Schnitte einer Schrift für fett oder kursiv verwendet werden, sondern die Schrift wird gerahmt, um fetter zu wirken, bzw. sie wird schräg gestellt,, um kursiv zu sein. Beides ist unschön.
Office-Programme sind schlicht keine Layoutprogramme. Die meisten Druckereien nehmen übrigens Office-Dateien erst gar nicht an.
Kostenlose Zusatzprogramme zur Erstellung von PDF-Dateien zu verwenden ist nicht ratsam, da sie in der Regel qualitativ schlechte PDF-Daten erzeugen (kein oder falsches Farbmanagement, RGB-Farben).
© Heike Funke